Sonntag, 5. August 2018
Ich merke immer wieder, dass es mir besser geht, wenn ich was mache. Wenn ich raus komme und nicht nur immer wieder demselben Trott nachgehe. Mittelaltermärkte sind toll, auch wenn es verdammt warm war und wir recht schnell wieder vor der Hitze "geflüchtet" sind - in das Auto mit Klimaanlage auf dem Weg nach Hause.
Ich bin froh, doch mitgefahren zu sein. Gestern noch im Bett gelegen mit dem insgeheimen Wunsch, zu sterben, heute wieder bessere Laune. Auch wenn ich mich jetzt, da wir zu Hause sind und auf der Couch sitzen, wieder seltsam fühle. Seltsam leer.
Donnerstag, 2. August 2018
Hallo alte Heimat
Wenn alles nach Plan läuft, verbringe ich die nächsten beiden Jahre nun wieder hier. In Frankfurt.
Drei Jahre dort gewohnt, dann zwei Jahre wieder nicht. Ich muss sagen: Auch wenn ich Frankfurt nicht mag, habe ich es vermisst. Diese versiffte Großstadt, mit ihren schönen und hässlichen Ecken, den Drogenjunkies am Hauptbahnhof, dreckige Seitenstraßen, riesige Grünanlagen, der Wald, die Menschenmassen, die verlassenen Stellen.
Unter der Woche eine Millionenstadt, am Wochenende ein großes Dorf.
Das Wohnheim ist an einer ganz anderen Stelle, als früher das Internat. Das Internat war fast im Wald, total am Rand von Frankfurt. Jetzt bin ich in Uninähe, direkt neben dem Sportcampus (welch Ironie...), vor meinem Fenster befindet sich eine Baustelle. Ich bin im 13. Stockwerk eines Hochhauses, kann aus dem Fenster Hochhäuser erkennen und ganz weit hinten Wälder.
Am Samstag ist der Umzug. Der dritte der letzten beiden Jahre. Noch bin ich in Worms, sitze bei meinen besten Freunden auf dem Sofa und schreibe diesen Eintrag. Ich werde sie vermissen, das weiß ich. Aber ich kann mich nicht weiterhin in das Privatleben eines Ehepaares einmischen (wenn auch Polygamie: Sie hat ihre Grenzen!), täglich drei Stunden in Bussen und Bahnen verbringen. Ich hatte keine Zeit, noch zu arbeiten, kein Geld - und seit der Trennung von meinem Freund wieder zu viele Essanfälle. Das muss sich ändern.
Ich hoffe, dass ich in Frankfurt wieder ein Stück mehr Freiheit bekommen kann. Ich bin wieder flexibel, komme überall schnell hin, habe Zeit zu arbeiten und somit mehr Geld im Monat. Ich will wieder mit Taiji anfangen, vielleicht in meinem alten Verein, will wieder mehr Schießen und auch mehr lernen. Das Studium hat mir gezeigt, wie gerne ich lerne. Und ich will es. Ich will Chinesisch als Sprache beherrschen und - vor allem - endlich anfangen, Finnisch zu lernen.
Allerdings muss ich endlich eines hinbekommen, bevor alles andere problemlos klappen wird: Das Essen.
Sonntag, 29. Juli 2018
...
Haben einer Freundin bei einem Umzug geholfen, also ganz viel Kisten und Möbel schleppen. Es ist verflucht warm draußen, aber irgendwie hat mich das kaum gestört. Wenn ich die nächsten paar Stunden nicht total versage, habe ich heute sogar halbwegs "normal" gegessen.
Okayokay, zwei Stücke einer Familienpizza sind jetzt nicht gerade gesund, aber immerhin war es kein Überfressen (auch wenn es mich gerade danach drängt...)
Ich weiß nicht, was los ist. Die letzten Monate hatte ich damit nie Probleme, abgesehen von ein paar Ausnahmetagen. Und jetzt? Ich fühle mich, als sei ich wieder auf dem Stand von vor ein paar Jahren.
Ich muss es hinbekommen. Ab kommender Woche wohne ich wieder alleine (mehr oder weniger). Im Moment hält mich die Anwesenheit meiner Mitbewohner noch vom schlimmsten ab, aber ich kann mich nicht auf andere verlassen. Ich MUSS mein Essverhalten auf die Reihe kriegen.
Ich habe heute auf dem Sofa gelegen und - nur so aus Spaß - mal meinen Ruhepuls kontrolliert.
Fazit: Viel zu hoch.
Mein Körper fängt an, unter mir zu leiden. Ich muss JETZT etwas ändern, sonst bin ich mit 30 ein Krüppel.
Samstag, 28. Juli 2018
Hitze
Wenn man dünner ist, friert man schneller; man fängt aber auch nicht sofort an zu schwitzen wie ein Schwein.
Man kann kürzere Sachen anziehen, ohne auszusehen wie ein Walross.
Ich weiß nicht, was die letzten Wochen vor Semesterende passiert ist, aber der Status bleibt: Ich kann einfach nicht aufhören zu fressen.
Eben gerade stand ich vor meinem Bücherregal auf der Suche nach etwas zu lesen. Ich - Germanist durch und durch - habe natürlich nichts, was normaler, langweiliger Unterhaltungsliteratur gleich kommt, sondern müsste eigentlich mal Arnes Nachlass oder Der Prozess fertig lesen. Mache ich es? Nein. Denn ich versuche es nicht einmal. Immer wieder denke ich mir, heute ist mir das zu anstrengend, das mache ich morgen. Ja, und was mache ich am nächsten Tag?
Genau.
Nichts.
Chinesisch wollte ich lernen - habe nichts gemacht.
Wollte dafür sorgen, dass ich das, was ich gelernt habe, im Langzeitgedächtnis behalte; ergo fast täglich nochmal alles durchgehen, zumindest am Anfang - habe nichts gemacht.
Im Moment schiebe ich alles auf diesen (doch äußerst traurigen) Wetter-Zustand da draußen. Klar, es ist warm (und es wird die nächsten Jahre nur noch wärmer, juhee...), aber ich glaube kaum, dass rumgammeln, nicht einmal auf Whatsapp sein oder die eigene Oma zurückrufen davon kommt.
Ich hasse mich. Würde am liebsten den ganzen im Bett liegen und fressen und nichts tun.
Und fressen.
Himmel, im Moment bin ich wieder so weit, dass ich mich am liebsten umbringen würde.
Dienstag, 5. Juni 2018
Was auch immer...
Ich erinnere mich noch an meine Zeit im Kader.
Ich wollte damals weg - und das um jeden Preis.
Und nun? Ich bin mal wieder in einem seelischen Zwiespalt.
Zwei Jahre Pause. Zwei Jahre keinen Gedanken an das alles verschwendet (zuminest nicht so viele Gedanken, dass sie erwähnenswert wären). Am Samstag waren Hessische Meisterschaften - ja, ich habe wieder angefangen. Wenn auch nur als Hobby. Und was passiert? Ich beginne zu Flennen, weil ich zurück will. Weil ich das alles wieder haben will und meine Essstörung hasse, da ich dadurch das alles damals abgebrochen habe. Doch ich weiß auch, dass das nicht gut enden würde.
In meinem Leben läuft aktuell nichts gut. Ich fühle mich zu schlecht für mein Studium, mein Freund ignoriert mich und die Bulimie rückt wieder stärker in den Vordergrund. Ich habe keine eigene Wohnung und lebe bei Freunden. Alles in allen: da muss sich etwas ändern.
Dringend.
Freitag, 1. Dezember 2017
Gedankenkrise
Vier Jahre nun bin ich von zu Hause weg, und in einem Monat wird wieder die Zeit kommen, in der ich zu Hause einziehen werde. Es ist seltsam, hierher zurück zu kehren. Das alles ist so lange her und ich bin ein anderer Mensch als damals, als ich freudestrahlend die Zusage für das Internat entgegen genommen habe.
Etwas beklemmend, diesen Umzug zu machen. Ich bin die Freiheit gewohnt, die sich mir all die Jahre geboten hatte. Die Spontanität. Und nun fühle ich mich gefangen.
Ich bin es nicht mehr gewohnt, mit so vielen Menschen unter einem Dach zu leben, das Internat war etwas gänzlich anderes. Mir werden meine Freunde fehlen, die spontanen Unternehmungen am Abend, die Selbstbestimmtheit.
Ich tue meiner Familie etwas Gutes, wenn ich zurück kehre, natürlich. Sie freuen sich. Nur ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Meine Gedanken drehen sich, wirbeln durcheinander.
Ich weiß nicht, ob ich mich hier wohlfühlen kann. Es jemals werde.
Es bringt Vorteile, natürlich. Ich spare mir Geld und Bafög. Ob es weitere Vorteile mit sich bringt? Keine Ahnung. Ich liebe meine Familie, aber ich liebe auch die Freiheit.
Und hier fühle ich mich eingeengt.
Vielleicht übertreibe ich, vielleicht wird es besser, als ich aktuell erwarte. Doch man soll seine Zweifel nicht herunterschlucken, den negativen Gedanken ihrn Platz geben. Und das tue ich. Auch wenn sich dabei ein flaues Gefühl in meinem Magen bildet.
Freitag, 24. November 2017
Und wieder einmal war es eine Ewigkeit
Hinzu kommt auch die Tatsache, dass ich seit mehreren Monaten nicht mehr wirklich mit meinem Laptop im Internet gewesen war. Aber ich habe es eben wieder gesehen - der Sofortlink für diesen Blog ist immer noch in meiner Symbolleiste - und mich daran erinnert, für was dieser Blog ursprünglich gedacht war, wie er sich auch verändert hat.
Wieder einmal ist seit dem letzten Blogeintrag viel passiert.